Eine jüdische Salondame als Musikaliensammlerin
Mit Musik von J.S. Bach, Friedemann und C.P.E. Bach, Maxim Beresowski, Carl Fasch, Felix Mendelssohn Bartholdy und Maria Theresia von Paradis
Samstag, 29. Juni 2024, 16:30 Uhr
St. Nikoliai ‚Wunderblutkirche‘, An der Nikolaikirche, Bad Wilsnack
Kammerchor der Sing-Akademie zu Berlin
lautten compagney BERLIN
Kai-Uwe Jirka – musikalische Leitung
Christian Filips – Moderation
Eintritt frei – Anmeldung erwünscht , per Mail unter buero@sing-akademie.de oder konzerte@wunderblutkirche.de
oder persönlich im Weltladen in der Wunderblutkirche zu den Öffnungszeiten.
Um eine Spende am Ende des Konzertes wird gebeten!
In der Bad Wilsnacker Wunderblutkirche begeben sich die Sing-Akademie zu Berlin und die Lautten Compagney auf eine besondere Entdeckungsreise in die Musikarchive. Die Notensammlung der Cembalistin, Mäzenin und Musikaliensammlerin Sara Levy (1761-1854) zählt zu den bedeutendsten privaten Kollektionen des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Die jüdische Salondame hat das Werk Johann Sebastian Bachs für die Nachwelt bewahrt und Kompositionsaufträge an seine Söhne Friedemann und Carl Philipp Emanuel vergeben. Sie war an der Gründung der Sing-Akademie zu Berlin maßgeblich beteiligt und mit Persönlichkeiten wie Moses Mendelssohn, C.F. Zelter, Bettina von Arnim und Schleiermacher befreundet.
In diesem Konzert werden als Handschriften erhaltene Werke aus ihrem Archiv in lebendigen Klang verwandelt. Es erklingt zu Lebzeiten von Levy gespieltes Repertoire, eine ihrer Familie gewidmete Kantate der blinden Wiener Komponistin Maria Theresia von Paradis sowie Musik ihres Großneffen Felix Mendelssohn Bartholdy, für den sie ein prägender Einfluss war.
Eigens für das Konzert in Bad Wilsnack kommt auch der Quempas „Quem pastores laudavere“ des 1517 hier geborenen Matthäus Ludecus zur Aufführung.
AUS DEM PROGRAMM (Stand 17. April 2024)
Quem pastores laudavere – Matthäus Ludecus
5. Brandeburgisches Konzert, Allegro – J.S. Bach
Sanctus BWV 238 – Johann Sebastian Bach
Mendelssohniana – Carl Fasch
Concerto per il Cembalo in G-Dur– Wilhelm Friedemann Bach
Herz, mein Herz, sey ruhig – W.F. Bach
Quartett in D-Dur – C.P.E. Bach
Das Wiedersehen – Maria Theresia von Paradis
Chormotette – Maxim Beresowski
Verleih uns Frieden – Felix Mendelssohn Bartholdy
Sing-Akademie zu Berlin
Die Sing-Akademie zu Berlin, 1791 gegründet, gilt als der älteste gemischte Chor der Welt. In ihrer Gründung zeigt sich exemplarisch der Übergang von der höfischen zur bürgerlichen Musikkultur. Die unter Carl Friedrich Zelters Leitung berühmt gewordene, bis heute fortbestehende Einrichtung wird seit Sommer 2006 von Prof. Kai-Uwe Jirka geleitet und umfasst derzeit mehrere chorische Angebote für alle Altersstufen.
Der Kammerchor ist ein semiprofessionelles Vokalensemble, das in diversen Besetzungen zwischen 4 und 24 Stimmen konzertiert. Es widmet sich vor allem der Aufführung alter und zeitgenössischer Musik, erweiterten Konzert- und Performanceformaten sowie Werken der Berliner Musikgeschichte. Ein programmatischer Schwerpunkt liegt auf bislang unbekannter geistlicher Chorliteratur des 18. Jahrhunderts.
Lautten Compagney BERLIN
Die Lautten Compagney BERLIN ist eines der renommiertesten und kreativsten deutschen Barockensembles. Seit drei Jahrzehnten faszinieren die Konzerte unter der künstlerischen Leitung von Wolfgang Katschner ihre Zuhörer. Ganz gleich, ob als Kammerensemble oder als Opernorchester, mit ansteckender Spielfreude und innovativen Konzepten überwindet das Ensemble dabei immer wieder Grenzen und sucht die Begegnung mit neuen Klängen und anderen Künsten. Für ihre aufregenden musikalischen Brückenschläge wurde das Ensemble mehrfach ausgezeichnet (Echo Klassik 2010 für „Timeless“, Rheingau Musik Preis 2012).